Botanischer Name: Galium verum
Drogenname: Galii veri herba ist der Drogenname des getrockneten Krautes (DAC). Das getrocknete blühende Kraut wird Galium verum ( HAB 34) genannt.
Volksname: Das echte Labkraut wird auch Butterstiel, Bettstroh, Gelbes Käselab, Lauritzen, Herzbresten, Magerkraut, Sternkraut, Blutstill, Liebfrauenstroh, Liegkraut und Ameisenkraut genannt.
Pflanzenfamilie: Rubiaceae, Rötegewächs
Botanik: Das echte Labkraut ist eine Staude, die eine Höhe von 20 bis 80cm erreicht. Der Stängel ist wenig verzweigt und kantig. Die Blätter sind auf der Oberseite dunkelgrün, auf der Unterseite grau. Das echte Labkraut hat nadelförmige Blätter. Sie stehen zu 8 bis 12 Blättern quirlförmig am Stängel. Die Blüten sind nur 2- 4 mm breit. Sie sind goldgelb gefärbt. Die Blütenkronen sind vier- zipfelig. Die dichten, verzweigten Blütenstände befinden sich in den Achseln der oberen Blätter und am Stängelende. Die Blüte hat einen honigartigen Duft.
Blütezeit: Das echte Labkraut blüht von Juni bis September.
Sammelzeit als Heilpflanze: Das ganze Kraut wird zur Blütezeit geerntet.
Sammelzeit als Nahrungspflanze: Die Labkraut kann im April und Mai gesammelt werden. Die Blüten können von Juni bis August geerntet werden.
Vorkommen: Das echte Labkraut wächst auf trockenen Rasen, an Böschungen und Gebüschrändern. Es kommt an sonnigen bis halbschattigen Standorten vor. Das echte Labkraut ist häufig, vor allem in Kalkgebieten.
Die Pflanze im Herbarium wurde an einem Straßenrand einer stark befahrenen Straße gepflückt.
Verwechselungsgefahr: Das echte Labkraut kann mit dem Wiesenlabkraut verwechselt werden. Das Wiesenlabkraut hat weiße Blüten. Die Blätter sind etwas breiter.
Arzneimittel verwendete Pflanzenteile: Das Kraut des echten Labkrauts wird als Arzneimittel verwendet.
Verwendete Pflanzenteile: Das junge Kraut und die Blüten können verwendet werden.
Inhaltsstoffe: Das echte Labkraut hat wenig ätherische Öle, viel Kieselsäure, Gerbstoffe, Flavonoide vor allem Rutin, Iridoidglykoside, Chlorogensäure. In der frischen Blüte des Labkraut befindet sich ein Protein, was dem Labenzym ähnlich ist.
Wirkung: Die Hauptwirkung des echten Labkrauts ist harntreibend. Weitere Wirkungen sind wundheilend, krampflösend, hautreinigend, schleimlösend und nervenberuhigend.
Anwendungsgebiet: In der Volksheilkunde wird das echte Labkraut als harntreibendes Mittel bei geschwollenen Knöchel eingesetzt. Ein weiteres Anwendungsgebiet sind Tees zur Blutreinigung. Auch kann das echte Labkraut eingesetzt werden, wenn die Nieren und die Blase auf Grund einer Erkältung schmerzen.
Schon Kräuterpfarrer Künzle lobte das echte Labkraut als gutes Mittel bei Nierenleiden jeglicher Art.
Präparate: Galivert, Sinuwiga und andere Präparate sind im Handel erhältlich.
Verwendung in Haus und Küche: Die jungen Blätter und die frischen Triebe eignen sich für Salate, Sossen und Gemüse. Die Blüten eignen sich zur Dekoration und zum Aromatisieren von Limonaden. Aus den Blüten kann ein wohlschmeckendes Gelee hergestellt werden.
Besonderheiten: Aus der Wurzel des echten Labkrauts gewann man früher einen roten Farbstoff. In einem Gemisch aus Alaun- Salz und dem roten Farbstoff der Wurzel wurden Textilien und Wolle gefärbt.
In der germanischen Myhologie war das echte Labkraut der Göttin Freya geweiht.